Kompositionen


Kompositionen



Der Künstler tut nichts, was andere für schön halten sondern dass,

was ihm notwendig ist.

Arnold Schoenberg



Der musikalisch schaffende Künstler ist ein ständiger Beobachter, mit dem Blick für das Beachtenswerte, dem, seiner Ansicht nach, Wertvollem.

Dieser Schatz kann in den einfachsten und bescheidensten Dingen liegen. Ein Naturgeräusch, dem Gefühl beim Betrachten einer Landschaft, oder in der Wahrnehmung einer Vogelmelodie.

An dieser Stelle möchte ich Igor Strawinsky zitieren. Er schreibt in seiner musikalischen Poetik: "Ein Komponist präludiert, wie ein Tier wühlt. Beide tun dies aus dem Drang des Suchens. Was treibt den Komponisten dazu an? Er sucht nach einer Befriedigung, von der er weiß, dass er sie nicht ohne vorausgehende Anstrengung finden wird. Die Funktion des Schöpfers besteht darin, dass er die Elemente, die ihm die Einbildungskraft zuträgt, aussiebt, denn die menschliche Aktivität muss sich selbst ihre Grenzen auferlegen. Je mehr die Kunst kontrolliert, begrenzt und gearbeitet ist, umso freier ist sie."

Mit anderen Worten: Klarheit im Denken schaffen, durch die Auswahl und die Begrenzung der zur Verfügung stehenden Mittel. Sortieren, ordnen, konzentrieren, loslassen….  Kunst geschieht in der Auseinandersetzung, in der Ruhe und mit Abstand. Je besser ich mein Handwerk beherrsche, umso freier werde ich in seiner Darstellung. 

Die kompositorische Arbeit liegt fern von jeglicher Inspiration. Die Inspiration ist Teil der Erfindung, die den Einfall voraussetzt. Aber nicht jeder Einfall wird umgesetzt. Die Inspiration entsteht während der Arbeit. Beim Komponieren, beim Spiel oder im Studio. Sie kommt unerwartet und birgt einen zufälligen Fund. Der Zufall lässt sich nicht herbeiführen. Er kommt um uns zu inspirieren. Er ist die eigentliche Inspiration.

Er vollendet letztendlich das Werk.

1912 veröffentlichen die Künstler Wassily Kandinsky und Franz Marc den Kunstalmanach Der Blaue Reiter. Er wird die moderne Kunst in Deutschland und im übrigen Europa entscheidend beeinflussen. Hier schreibt der 

russische Komponist

Thomas de Hartmann: 

"Äußere Gesetze existieren nicht. Alles, wogegen sich die innere Stimme nicht sträubt, ist erlaubt. Und so ist in der Kunst im allgemeinen und im besonderen in der Musik jedes Mittel, welches aus der inneren Notwendigkeit entsprungen ist, richtig. Der Komponist will das zum Ausdruck bringen, was im Augenblick der Wille seiner inneren Intuition ist. Das Korrespondieren der Ausdrucksmittel mit der inneren Notwendigkeit ist das Wesen des Schönen eines Werkes."


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